Flexibler Arbeitsplatz bei Neofonie – Eine neue Normalität

In den Büroräumen der Neofonie war es zu Zeiten der Pandemie sehr still, viele arbeiteten von daheim. Nach Wegfall der Homeoffice-Pflicht füllte sich das Büro wieder mit mehr Leben. Aber es entstand ein neuer Standard, der bis heute präsent bleibt. Jetzt sind flexible Arbeitsplätze Teil der Norm geworden und unser Team passte sich dieser Veränderung entsprechend an. Wir haben Suyin Diaz, Senior UX Designerin, zu dem Thema befragt. Wie ist es ihr im Homeoffice ergangen und wie gestaltet sie ihren Arbeitsalltag heute?

Suyin, wie bist du durch die Corona-Zeit gekommen, und vor allem: Wie bist du mit dem Homeoffice klargekommen?

Ich habe kein Problem damit, daheim zu sein, im Gegenteil: Ich mag meine Wohnung sehr. Mein Mann und ich hatten daheim auch einiges verändert, so dass wir für die Arbeit im Homeoffice gut präpariert waren. Glücklicherweise haben wir eine geräumige Wohnung und sogar ein Arbeitszimmer. Das mussten wir uns im Homeoffice allerdings teilen, was bei Kundenterminen nicht optimal ist. Wir haben uns dann abgewechselt, immer einer im Arbeitszimmer und einer im Wohnzimmer, wo es natürlich nicht die gleiche Ausstattung gab. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau – wir hatten schon sehr komfortable Bedingungen. Andererseits ist es mir dann doch nicht so leichtgefallen, immer zu Hause zu sein.

Was genau war schwierig für dich?

Mir fehlte die Bewegung. Ich bin es gewohnt, täglich mit dem Rad ins Büro zu fahren, insgesamt 25 Kilometer. Und plötzlich fiel dieser natürliche körperliche Ausgleich weg. Klar, ich hätte auch spazierengehen können, aber irgendwie fehlte mir die Notwendigkeit dazu.

Unter Einhaltung der Abstandsregeln konnte und durfte man jederzeit in die Firma kommen. Oder eben weiter zu Hause bleiben. Wofür hast du dich damals entschieden?

Ich habe die Möglichkeit, im Büro arbeiten zu können, schon bald wieder gern genutzt. Somit hatte ich auch mein natürliches Fitnessstudio, den Radweg, wieder.

Im Mai 2022 hat Neofonie zwei Tage Präsenzpflicht eingeführt, um auch wieder mehr soziales Miteinander zu fördern. Wie hast du darauf reagiert?

Für mich persönlich änderte sich wenig, da ich wie gesagt ohnehin schon wieder häufiger im Büro war. Einige Kollegen empfinden die Regel aber als lästige Pflicht, glaube ich. Und wir müssen unseren Arbeitsalltag jetzt stärker planen als zuvor, da Neofonie während der Pandemie Teile der Bürofläche aufgegeben hat und wir als Team zusammen entschieden haben, keine festen Arbeitsplätze mehr zu haben. Wir können also gar nicht mehr alle gleichzeitig im Büro sein. Die Absprachen funktionieren aber eigentlich ganz gut. Knapp wird es manchmal mit den Meetingräumen. Hier ist der Platz häufig mit Kollegen belegt, die Gespräche mit Kunden führen. Das Thema Flex-Arbeitsplätze betrifft nur noch ein weiteres Team, denn sonst haben die Kolleginnen und Kollegen feste Arbeitsplätze.

Wie oft bist du aktuell im Büro?

Tatsächlich bin ich häufig sogar an vier Tagen da.

Was magst du an der Arbeit im Büro?

Super finde ich, dass man Kollegen spontan trifft und nicht zuerst über Mattermost kontaktieren muss. Man bekommt sofort Antworten, kann Anliegen schnell klären. Außerdem hat man im Büro eine gute Ausstattung und Geräte, die man im Homeoffice nicht hat, etwa Whiteboards oder auch Flipcharts. Man muss sich um nichts kümmern. Zu Hause habe ich zum Beispiel keinen Scanner, kann also Kunden nicht schnell mal etwas einscannen. In manchen Dingen bin ich auch altmodisch, zum Beispiel klebe ich gern Notizen an Boards. Oder ich drucke meine Ideen während eines UX-Prozesses oder Wireframings aus und arbeite damit am Board. Dafür fehlt mir zu Hause der Platz. Im Büro hatte ich mir auch einen höhenverstellbaren Tisch gewünscht, den habe ich auch bekommen. Der Tisch kommt jetzt auch anderen Kolleginnen und Kollegen im UX-Team zugute. Aber ich sehe durchaus auch die Vorteile des Homeoffice.

Zum Beispiel?

Homeoffice ist unglaublich praktisch und es gibt weniger Ablenkung. Mattermost ist stumm geschaltet, niemand stört mehr. Wobei mir auch die quirlige Atmosphäre früher gefiel, wenn alle Kollegen im Büro zusammen waren. Wir hatten viel Spaß. Der soziale Aspekt im Büro ist nicht zu unterschätzen. Das vermisse ich jetzt manchmal, denn es sind ja nie alle beisammen.

Versucht ihr, das in irgendeiner Form auszugleichen?

Ja, wir bemühen uns auch jetzt, im Team ein Miteinander zu leben. Zum Beispiel haben wir donnerstags immer unser online-Teamlunch, und es gibt weitere kleine online-Events. Aber irgendwie ist das nicht das gleiche. Es fühlt sich eher wie ein weiteres Meeting am Rechner an. Wenn wir im Büro sind, gehen wir mittags zusammen essen – gerade auch mit neuen Kollegen. Aber die Zeit ist knapp bemessen, jede Stunde ist kostbar, und wir haben viele Kundenprojekte.

Wie arbeitet ihr aktuell im Team zusammen, jetzt, wo nicht immer alle gleichzeitig anwesend sind?

Die Kollegen, die gerade gemeinsam an einem Projekt arbeiten, versuchen schon, ihre Bürotage zu koordinieren. Außerdem haben wir unsere Dailys und versuchen, regelmäßige Workshops zu veranstalten, in denen wir uns fachlich austauschen, Dinge besprechen und entscheiden. Einmal im Monat haben wir unseren Projekt-Jour-fixe, wo Grant McGillivray (COO von ION ONE), Axel Hillebrand (UX Consultant von ION ONE) oder Sabine Müller (UX Consultant von ION ONE) aus den verschiedenen Projekten berichten. Alle zwei Wochen haben wir jeweils ein persönliches Meeting mit Grant, da tauschen wir uns über alles aus, was im Alltag nicht immer Raum hat. In dieser Hinsicht war die neue Situation also auch formgebend – in dem Sinne, dass wir uns zum Beispiel für den Austausch jetzt fixe Termine setzen.

Wenn du abschließend eine Bilanz zur Qualität der Arbeit ziehen solltest – was schneidet besser ab, Homeoffice oder Büro?

Weder noch. Damit ein Projekt gut läuft, ist es im Grunde egal, wo wir arbeiten. Denn am Ende zählt nur die Leistung.

 

Vielen Dank für das Gespräch!

 

L(i)ebe Deinen Job!
Du hast weitere Fragen oder Lust bei uns zu arbeiten, dann melde Dich gern bei uns! Wir sind für Dich da!

 

Das Interview führte Susen Rumposch.
Veröffentlichung am 05.12.2022