Viele Generationen – ein Team – Neofonie

Bei Neofonie arbeiten KollegInnen im Alter zwischen 21 und 63 Jahren miteinander, wobei die Generation 40-50 Jahre mit rund 42 Prozent den größten Anteil darstellt. Wir haben Joachim Schneider (JS), IT-Administrator aus der Generation Babyboomer und Philip Kramwinkel (PK), Werkstudent Softwaretesting, der sich der Generation Y angehörig fühlt, befragt: Was eint und unterscheidet ihre Generationen und wie bereichern sie sich aus ihrer Sicht in der Zusammenarbeit bei Neofonie?

Was ist aus eurer Sicht typisch für eure Generation?

PK: Man sagt ja immer, dass die Vertreter der Generation Y nicht so richtig wissen, was sie wollen, wo es hingehen soll im Leben. Da könnte etwas dran sein, jedenfalls trifft es auch ein wenig auf mich zu. Ich probiere vieles aus, hatte auch schon vor diesem einige Studentenjobs, die vom Berufsumfeld her aber nicht so ganz passten. Dann habe ich mir wieder ein neues Umfeld gesucht. Momentan bei Neofonie fühle ich mich sehr wohl und das Softewartesting bereitet mir viel Freude.

JS: Ich finde es sehr schwer pauschal zu beantworten, was die Generation der Babyboomer ausmacht. Mal auf den Punkt gebracht und auf mich bezogen: Ich mache mein Ding, ob das nun zu meiner Generation passt oder nicht.

Was motiviert euch, was treibt euch im Arbeitsalltag an?

JS: Bei mir ist es letztlich der Wunsch, alles möglichst perfekt zu machen. Das hängt auch damit zusammen, dass ich in meinen Jobs oft viel Verantwortung trage. Während meiner letzten Stelle habe ich unter anderem Livestreamings aus dem Willy-Brandt-Haus durchgeführt, war aber auch in ganz Deutschland unterwegs. Da musste alles auf Anhieb perfekt funktionieren. Der Europawahlkampf von Martin Schulz beispielsweise: Nach einer Veranstaltung setzte der sich in seinen Helikopter und flog zum nächsten Ort, ich habe mit meinen Kollegen die Technik abgebaut, rein ins Auto und zack, in der nächsten Stadt wieder aufgebaut. Das war cool, aber man saß immer auf dem heißen Stuhl. Bei Neofonie ist es jetzt weniger stressig, aber nicht minder anspruchsvoll. Als Systemadministrator trage ich Sorge für ein stabiles Netzwerk, eine funktionierende Serverumgebung usw., also dafür, dass die Belegschaft ausfallfrei arbeiten kann. Ein Technikausfall bedeutet Arbeitsausfall, und das kann unter Umständen für ein Unternehmen wie Neofonie sehr teuer werden. Aber mit dieser Verantwortung kann ich, auch durch eine sehr gute Unterstützung im IT-Team, umgehen. Ich war in vielen Jobs schon das Zirkuspferd, stand auch häufig auf der Bühne, da lernt man, Druck auszuhalten. Aber man muss eben auch den Willen besitzen, seine Arbeit möglichst gut zu machen.

PK: Bei mir ist es eher der soziale Aspekt, der mich antreibt. Das war schon im Studium so. Wenn man sich mit einer Person gut versteht und zusammen an einer Aufgabe knobelt, macht es einfach viel mehr Spaß. Das motiviert mich dann ungeheuer. Ganz abgesehen natürlich davon, dass die Arbeit selbst natürlich auch Spaß machen sollte. Vielleicht ist das wieder typisch für die Generation Y? Alles ist zu zweit einfacher. Eine positive Arbeitskultur und ein Umgang auf Augenhöhe sind mir wichtig. Was meiner Motivation eher im Weg steht: strenge Hierarchien und Siez-Kultur. 

Stellt ihr selbst Unterschiede zwischen den Generationen fest, und wenn ja, woran macht ihr diese fest?

JS: Mir fällt in Gesprächen häufig auf, dass viele Studienabsolventen fachlich topfit sind. Doch wenn du ihnen eine praktische Aufgabe gibst, steigen die jungen Leute genau an dem Punkt aus, das macht ihnen oft Angst, insbesondere auf Produktivsystemen. In der Theorie konntest du sie alles fragen, aber der Praxisbezug fehlt. 

PK: Ja, das ergibt für mich Sinn. Im Studium hast du eben sehr viel Theorie und wenig Praxis im Vergleich mit einer Ausbildung. Und der Trend geht ja zum Studium, weil man da einfach meist mehr Geld am Ende verdient. Mir selbst sind am ehesten Unterschiede darin aufgefallen, wie junge und ältere KollegInnen ihre Arbeit organisieren und welchen Stellenwert der Job im Leben hat. Mit Partner, Kind und/oder Hund ist man gezwungen, die Freizeit gut zu strukturieren, ist aber meiner Beobachtung nach weniger spontan. Während ich einfach sage, ach, ich probier jetzt mal irgendwas neues aus, ist das für Kolleginnen oder Kollegen, die Vollzeit arbeiten und eben auch nach der Arbeit Verantwortung für Kind oder Haustier haben, oft nicht ganz so entspannt zu regeln. Spontanität bestimmt noch mein Leben in der Freizeit. Im Joballtag sieht das natürlich anders aus.

Als Vertreter verschiedener Generationen habt ihr sicher auch unterschiedliche Erfahrungen in Bezug auf Software und Technologien gemacht, oder?

JS: Klar! Ich kann mich zum Beispiel noch gut an die ersten Mobiltelefone erinnern, die waren riesig im Vergleich zu den heutigen Modellen.  

PK: Mein erstes Handy war direkt ein Smartphone, das bekam ich aber erst mit 15. 

JS: So etwas wie einen nennenswerten Arbeitsspeicher gab es zu meinen Einsteigerzeiten auch noch nicht. Wenn ich mir dagegen die heutigen Server anschaue, da steckt ein halbes Terabyte Arbeitsspeicher drin. Die Technologien haben sich enorm entwickelt.

PK: Ich bin mit dem Internet und vielen großen Neuerungen bereits aufgewachsen. In der Unterhaltungselektronik habe ich natürlich einige Veränderungen mitbekommen. Zum Beispiel die Entwicklung weg vom Radio und Kassette hin zu Spotify oder von der Videokassette und DVD hin zum Streaming. Also ich kenne die „alten“ Geräte noch gut, aber habe auch keine Probleme mich an Neuerungen im technischen Bereich zu gewöhnen, da das in meiner Jugend einfach dazu gehört. Auch wenn ich nicht immer direkt mit dem neuesten Trend mitgehe, kommt das meistens dann doch, nur etwas zeitversetzt.

Stichwort generationsübergreifendes Arbeiten im Team – was für Erfahrungen macht ihr in eurem Alltag damit?

PK: Ich habe da nie Barrieren erlebt, solange es flache Hierarchien gibt. Und das mit dem Siezen finde ich wie gesagt etwas unangenehm. Bei Neofonie gibt es flache Hierarchien und ein sehr angenehmes Miteinander mit Du-Kultur. 

JS: Mir würde etwas fehlen in einem Unternehmen, in dem nur Ältere arbeiten. Das ist doch ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Das macht vieles aus meiner Sicht auch einfacher. Was mir persönlich auffällt: In unserer Branche entwickelt sich alles rasant, du musst immer am Ball bleiben. Da schaue ich dann schon manchmal etwas neidisch auf die Jüngeren, die neues Wissen viel schneller aufnehmen. Aber das ist der Lauf der Dinge.

PK: Aus meiner Sicht wirkt sich Altersdiversität im Team sehr positiv aus. Mal ganz klischeehaft ausgedrückt: Wenn du nur junge Leute im Team hast, würden wahrscheinlich viele ständig kickern… oder früh Feierabend machen und Bier trinken. Ich bin noch im Studium und meine bisherige Berufserfahrung beschränkt sich bisher „nur“ auf Studentenjobs. Wie bereits erwähnt, wird im Studium wenig praktische Erfahrung vermittelt. Daher profitiere ich auf jeden Fall von der Erfahrung meiner Kolleginnen und Kollegen anderer Generationen, die schon länger im Berufsleben stehen. Auf der andere Seite habe ich schon oft gehört, dass mein „junger, dynamischer Blick auf die Dinge“ den Kolleginnen und Kollegen, die schon länger in einem Unternehmen arbeiten sehr gut getan hat. So ein frischer Blick klart ein wenig die eventuelle Betriebsblindheit auf. An der ein oder anderen Stelle erkenne ich einen Verbesserungs- oder Optimierungsbedarf. Ob die Optimierung dann durchgeführt wird, steht natürlich auf einem anderen Blatt. 

JS: Es ist ein guter Erfahrungsaustausch – sowohl auf der einen, als auch auf der anderen Seite. Die jungen Kollegen profitieren vom Wissen und der Erfahrung der älteren Generation und auch davon, dass sie die Gelegenheit bekommen, sich auf Produktivsystemen auszuprobieren. Auf der anderen Seite, werden wir Älteren auch immer wieder mit Neuem konfrontiert, das die jüngeren Kollegen mit ihrem spielerischen Zugang zur Technik entdeckt haben. Die Generationen können so einander viel geben. Prinzipiell wird das durch ein sehr gutes Arbeitsklima bei Neofonie unterstützt, denn hier funktioniert der Austausch unter den Kolleginnen und Kollegen wunderbar.

Was wünscht ihr euch von euren Gegenüber einer anderen Generation?

PK: Das ist für mich keine Frage des Alters. Man sollte sich mit Respekt behandeln, aber das versteht sich ja von selbst.

JS: Ich habe da auch keine festen Vorstellungen. Ich versuche, andere so zu behandeln, wie ich auch behandelt werden will. Und das wünsche ich mir auch von meinem Gegenüber, ganz gleich, welchen Alters.

 

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Das Interview führte Susen Rumposch.
Veröffentlichung am 30.03.2022